Die Schatzkammer der Textilwerkstatt

Ort: 81545 München (Claudia)
Kategorie: Abfallvermeidung

Die Idee in einem Satz

Textiles retten, sortieren u. mit kostenlosen Nähkursen sowie freier Nutzung von Nähmaschinen diese zu neuen Produkten machen um so Ressourcen (Material u. Energie) zu sparen u. zum Klima beizutragen.

So trägt die Idee zum Klimaschutz bei

Problemschilderung: Textilien sind heutzutage nicht mehr langlebig. Zum einen weil die Mode sich nicht nur 1x im Jahr verändert, sondern auch weil Billigwaren und teure Produkte keine Qualität mehr besitzen. Schnell ist das neue T-Shirt labberig, hat ein Loch oder liegt eh nur im Schrank weil man sich aufgrund des geringen Preises viel zu viele Teile gekauft hat. Irgendwann quilt der Schrank über und es wird entsorgt. Was nicht verkauft, verschenkt oder sozialen Einrichtungen gespendet werden kann, landet im Kleidercontainer und dann überwiegend wegen schlechter Qualität (Synthetik) oder löchrigem Zustand im Müll. Gerade die synthetischen Textilien werden dann auch nochexportiert und wenn sie dort wieder keinen Abnehmer finden, landen sie zum Beispiel als Brennmaterial in Öfen, in der Umwelt wie z.B. der Wüste, als größte textile Müllhalde der fast fashion Industrie. Aber auch Gardinen, Bettwäsche, Tischdecken, Kissenbezüge, Handtücher und Co zählen zum textilen Müll. Jedes Produkt was einmal hergestellt wurde hat in der Materialgewinnung Energie verbraucht und bei der Herstellung erneut. Sie kaum genutzt wegzuwerfen ist aufgrund des verbrauchten Mineralöls am Klimawandel mitschuldig. Mit jedem zu früh neu gekauften Produkt ein weiterer Schaden. Ebenso beim Recycling und der schnellen Vernichtung. Das Verschiffen von textilem Müll in fernen Länder und die Mülldeponien von Fast fashion in der Wüste können nicht die Entsorgungslösung von heute und morgen sein. Und auch sollte nicht die Herstellung von synthetischen Kleidungsstücken als Entsorgungslösung für die gängigen Plastikprodukte herhalten. (Beide werden aus Mineralöl hergestellt.) Schlussendlich landet die synthetische billige Kleidung nach langen Transportwegen und hohem Energieverbrauch nach kurzem Einsatz im Müll. Es muss sich daher an der Ursache des zu hohen Konsums was ändern. Idee und Lösung: Um die Ursache am hohen Konsum zu verändern wollen wir mit unserer grundsätzlich kostenlosen Textilwerkstatt den Menschen im Umfeld die Fähigkeit des Reparierens und des Wissen zu diesen Zusammenhängen vermitteln. Aber auch die nicht mehr anderweitig untergebrachten Textilien aufnehmen und als Material in unserer Textilwerkstatt wieder verwenden, so dass die Energie der einstigen Herstellung zu gunsten des Klimas eingespart wird. Aber auch ein neues Produkt und dessen Energieverbrauch ausbleibt Die Vermittlung fängt schon beim gemeinsamen Sortieren der gespendeten und geretteten textilen Produkte an, die unser neues kostenloses Material beim Nähen, Häkeln und Stricken sind. Was taugt noch zum Anziehen? Warum und warum nicht? Was kann man daraus noch machen? Hier ist wahre Kreativität gefragt um wirklich sinnvolles Langlebiges entstehen zu lassen und möglichst Zero Waste zu erzielen. Auch die Frage welche Rolle spielt dabei das synthetische und das Naturprodukt? Was gestern an Stoffen und Mustern noch modisch war, ist heute out und morgen mit neuem Schnitt wieder in! Unser Lager ist unsere Schatzkammer! Wer selbst Nähen und Reparieren kann weiß welche Stoffe und Garne ungeeignet sind und achtet beim Kauf neuer mehr darauf. Auch ist ein höherer Preis durch das eigene Erleben wie viel Arbeit in einem textilen Produkt steckt nicht mehr so abschreckend. Man kann es ja selber reparieren und umgestalten. Mit den kostenlosen, ehrenamtlichen und kreativen Kursen sowie den vor der Tonne geretteten Textilien wollen wir jeden dazu motivieren im Textilbereich klimaschonender und nachhaltiger zu leben. Unsere kostenlosen ehrenamtlichen Angebote (Kurse und die Nutzung des Raums für eigene textile Projekte) sind die Plattform um das Wissen zum eigenen veränderten Handeln beim zukünftigen textilen Einkauf und zum Nähen zu erlangen. Nur wer versteht, dass jede Herstellung von einem Produkt Material u. Energie verbraucht, versteht wie wichtig es für den Klimaschutz ist im Einkauf auf langlebige, qualitative Textilien, kurze Transportwege zu schauen und immer wieder verwendbare Textilien zu kaufen oder noch besser durch eigene erlernte Fähigkeiten sich diese selbst herzustellen, dabei Spass zu haben und Geld zu sparen.

Einen kleinen Raum zum Starten haben wir bereits gefunden und mit den ersten, Nähmaschinen bestückt. Für das Projekt setzen wir auf alte, schwere, zuverlässige und reparaturfähige Nähmaschinen aus dem letzten Jahrhundert, in denen wenig Plastik verbaut wurde und die heute einfach und günstig zu erwerben sind. Auch auf ein oder zwei Nähmaschinen, die ohne Stromkabel laufen, also mit dem eigenen Fuß angetrieben werden. Zu letzteren wollen wir besondere Kurse anbieten, die die spezielle Fußtechnik vermitteln und die Energieeinsparung mit Klimaschutz im Optimum zum Inhalt haben. Der Raum wird durch eine Zwischennutzung sehr kostengünstig ermöglicht und lässt sich über Fördergelder und Spenden decken. Verbrauchsmaterialien wie Schneiderscheren, Nähgarn, Maschinenöl, Stecknadeln etc. hoffen wir über einen Budgetantrag des Stadtbezirks zu erhalten. Anfängerkurse und einfache Fortgeschrittenenkurse können wir selbst abdecken. Für komplizierte Themen werden wir eine/en ehrenamtliche/n Schneidermeister:in suchen und müssten falls diese /er nicht gefunden wird für solche Kurse eine geringe Gebühr erheben oder bei diesen explizit um Spenden bitten. Durch Flyer, Zeitungsartikel und Social Media Aufrufe wollen wir zu diesem Projekt informieren und Interessierte animieren sich zu engagieren bzw. die Kurse zu nutzen. Wir sind überzeugt dass die Zielsetzung zu kostenlosen Angeboten die Bereitschaft zum veränderten Handeln breitflächig und schnell ermöglicht.

So können andere mit machen

Es gibt 4 Möglichkeiten um sich einzubringen. Zum einen indem man seine unliebsamen Textilien, die weder verkauft, noch verschenkt einen Abnehmer finden, bei uns abgibt. Zum anderen können Nachbar:innen beim Sortieren oder bei Nähkursen unterstützen. Als drittes bietet sich das selbständige Reparieren, Nähen, Häkeln oder Stricken für eigene neue textile Produkte an. Und als viertes das Erlernen dieser Fähigkeiten in kostenlos angebotenen Nähkursen. Wir freuen uns über jeden der diese Idee mitträgt und unterstützt.

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