Naturpark Bernichenberg

Die Idee in einem Satz
Vernunft und Leidenschaft...sie brauchen einen Ort wie einen Hafen, für Fragen, Antworten und um sich zu entfalten; vielleicht brauchen sie einen Bernichenberg.
So trägt die Idee zum Klimaschutz bei
Durch die Umsetzung des Projektes werden einerseits ganz praktische, spür- und erlebbare Beiträge für den Naturschutz realisiert und andererseits wird ein grüner Lern- und Begegnungsort geschaffen, der den Stellenwert von nachhaltigem Engagement verdeutlicht und zum Mitmachen und Nachahmen und Erfreuen einlädt. Naturschutz macht Spaß und bringt Menschen verschiedenster Couleur zusammen. Kleinstkinder, Auszubildende, Fachkräfte, Arbeitslose, Senioren...alle arbeiten zusammen, kombinieren ihre Fähigkeiten und haben Freude an der Arbeit, am Ergebnis und am Beisammensein, unabhängig von politischer Orientierung oder gewähltem Lebensweg. So wird einerseits eine 1ha große Fläche zu einer Streuobstwiese (200 Obstbäume/ca. 65 verschiedene Sorten) mit 400m Feldhecke und Weichervegetation (Beerenobst), die Platz und Raum für eine vielfältige Flora und Fauna bietet inklusiv entwickelt und andererseits wird der Gedanken von nachhaltigem, lokalem Engagement für Umweltschutz und Obstanbau, trotz der Tatsache einer heterogenen Gesellschaft, die von individuellen Lebenswelten geprägt ist, gemeinsam erfahrbar. Umweltschutz ist ein Thema für alle Bevölkerungsgruppen. Motivationen entwickeln sich jedoch unterschiedlich. Ziel ist es, dass jede/r seine ganz eigene Expertise einbringen kann. So kann praktischer Umweltschutz einen Beitrag dazu leisten, die Grenzen parteipolitischer Lager für die klimapolitschen Herausforderungen unserer Zeit zu überwinden. Klimaschutz ist eine politische Herausforderung. Er ist auch eine gesellschaftliche Herausforderung. Er ist auch eine lokale, wie globale Herausforderung. Jedoch ist er auch eine Herausforderung, über die jeder Mann und jede Frau streiten und diskutieren und unterschiedlicher Meinung sein können. Und er ist eine Herausforderung, an der gemeinsam Gefallen gefunden werden kann; nicht nur im Diskutieren und Politik machen, sondern auch im Handeln und Umsetzen von Ideen, Wünschen und Bedürfnissen. Vom Insektenhotel, über Arten- und Sortenvielfalt, der Klimaforschung, der Imkerei, der Aufarbeitung von lokaler Geschichte und dem Beisammensein...Motivation entwickelt sich unterschiedlich. Wichtig ist, dass etwas gemacht wird, mit den Ressourcen vor Ort, mit den Menschen vor Ort.
Der Naturpark Bernichenberg wird getragen von Dr. Martin Hertneck und Erik Neumann. Dies bezieht sich auf bürokratische Hürden, obstbauliche Expertise, organisatorische, planerische und finanzielle Herausforderungen und die grundsätzliche Pflege und Entwicklung der Streuobstwiese. Jedwede weitere Herausforderung wird und muss durch die Interessengemeinschaft getragen werden. So bleibt Raum für weitere Ideen und das Schnüren eines engen gedanklichen Korsetts wird somit entgegen gewirkt. Der Begriff Interessengemeinschaft ist, bis auf das Ziel den Ort 'Naturpark Bernichenberg' interessant, nachhaltig und wertvoll zu gestalten, als form- und zwanglos zu betrachten. So zählen dazu einerseits HelferInnen, die bei der Bewältigung anstehender Aufgaben unterstützen und andererseits Menschen, die eigene Ideen, wie die Installation und Betreibung einer Wetterstation oder die Pflege von Bienenvölkern übernehmen. So trifft man auf einmalige (bspw. Gieß- und Pflanz-)HelferInnen, Menschen die mit Essen, Getränken und Raum helfen, lokale UnternehmerInnen die mit Gerät und Wissen und Kreativität unterstützen (bspw. Schweißerei - Schlosserei T. Pöhle & A. Fischer GbR) und Pfarrer die Zeit finden, sich um die Pflege von Bienen zu kümmern und ihr Wissen der örtlichen Grundschule zur Verfügung stellen. Um möglichst viele Menschen anzusprechen, nutzen wir die sogenannten sozialen Medien, bauen derzeit eine Internetpräsenz auf (www.bernichenberg.de) und begeben uns vor allem in Gespräche mit Menschen. Aus obstbaulicher Sicht wird die Anlage in drei bis vier Jahren komplettiert sein. In dieser Zeit werden die noch fehlenden Obstbäume gepflanzt sein. Die ersten Daten der Wetterstation werden aufgezeichnet und die ersten Arbeiten an der 'Imkerei' werden zum neuen Schuljahr starten. In der Gemeinde Rauen wurde bis zur innerdeutschen Wiedervereinigung Obstbau in vergleichsweise großem Umfang, auf 260ha, betrieben. Davon ist heute nicht mehr viel zu sehen. Das Handwerk und die Geschichte vor Ort soll aufgearbeitet, konserviert und präsentiert werden. Wir planen dazu die Erstellung klassischer Schautafeln und die Entwicklung eines Audiowalks, um einen 'smarten'-Zugang zur lokalen Obstbaugeschichte und den ökologischen Themen des Naturparks zu ermöglichen.
So können andere mit machen
Menschen haben unterschiedliche Ressourcen; eine Binsenweisheit, die im Naturpark zum Tragen kommt und an der wir festhalten werden. Die Rentner von nebenan, die mit einem Kuchen und Kaffee aushelfen, der Landwirt mit seinem Forstmulcher, der Schlosser mit dem Schweißgerät und Erdbohrer, die liebe Nachbarin mit Räumlichkeiten für die Mittagspause, der Schwager mit seinem IT-Wissen, die Lehrerin von der Grundschule, die mit ihrer Klasse irgendetwas machen möchte, die alten Studienfreunde mit finanziellen Schenkungen, die Großeltern bei der Kinderbetreuung, die Freundin mit ihrer Kreativität und irgendjemand kennt irgendjemanden, der doch tatsächlich noch ein 1.000 Liter Wasserfass abzugeben hat. Diese Aufzählung ist nicht vollständig und kann auch nicht vervollständigt werden, denn das Vorhaben entwickelt sich und wächst mit den Menschen, die uns besuchen, mit denen wir ins Gespräch kommen oder die von uns hören. Der Naturpark ist eine Einladung an jede Person, die sich Einbringen möchte und den Ort bereichern mag. Dieser Ort wird bestand haben, denn das Gelände befindet sich in unserem Besitz und für die Bewältigung der finanziellen Kernverpflichtungen stehen Martin und Erik ein. Den Kern bildet die 1ha große Streuobstwiese mit Potenzial für weitere klimaschutzrelevanten Ideen und was ist zur Langfristigkeit zu sagen: Die Bäume werden unter guten bis besten Bedingungen in ca. 30-40 Jahren ein dichtes Kronendach bilden. Obstanbau ist nichts für Kurzstreckensprinter und gegen die Übersäuerung der Muskulatur hilft die Pause und Begegnung und die gemeinsame Lebensfreude bei Musik und Bier und leckerem Essen auf der Naturpark Bernichenberg.