Warum fördern wir Klimaschutz in der Nachbarschaft?
Um unser Klima und unsere Lebensgrundlage zu schützen, werden sich alle Menschen langfristig umstellen müssen, in vielen Lebensbereichen. Wir brauchen also einen kollektiven Lösungsansatz: Gemäß einer aktuellen Studie zur Klimakommunikation des Think Tanks More in Common ist das Klimabewusstsein in der deutschen Bevölkerung gestiegen, das gesellschaftliche Spaltungspotential der Debatte bleibt jedoch enorm. Das heißt: wir wissen zwar, dass es nicht so weitergehen kann, brauchen jedoch konkrete Ideen und vor allem Hoffnung, dass wir konkret etwas tun können.
Unser entscheidender Ansatzpunkt bei Klimaschutz nebenan ist das unmittelbare, tägliche Lebensumfeld, in dem sich die Menschen am besten auskennen und wo die Auswirkungen ihres Handelns unmittelbar sichtbar und spürbar sind: ihre Nachbarschaft. Durch unser breites hyperlokales Netzwerk aktivieren wir Menschen in ihrem direkten Lebensumfeld, fragen ihre Ideen ab und bringen sie dadurch zur Selbstwirksamkeit und ins kollektive Handeln. Der Ideenwettbewerb zeigt auf, dass wir dem Klimawandel nicht hilflos ausgeliefert sind, sondern jede:r etwas zur Lösung beitragen kann.
Unser Ziel: Wir wollen den gesellschaftlichen Konsens zum Thema Klimaschutz stärken, also sowohl das Vertrauen der Menschen ineinander, als auch das Vertrauen in die Politik und die Kommunen.
Mit dem Ideenwettbewerb machen wir neue und innovative, aber gleichzeitig auch niedrigschwellige Ideen bekannt, die einfach von jede:m und gemeinsam mit anderen in der Nachbarschaft umgesetzt werden können. Durch diese Geschichten von vielen “Alltagsheld:innen” zeigen wir, was bereits alles auf lokaler Ebene passiert. Wir wollen weitere Menschen inspirieren, aktiv zu werden, darauf aufmerksam machen, wie viel Potential in einfachen lokalen Lösungen steckt!
Was bedeutet Klimaschutz?
Unter Klimaschutz fallen alle Maßnahmen, die die möglichen Folgen des Klimawandels abmildern und verhindern sollen. Dieser Wandel wurde durch die globale Erderwärmung verursacht, die vor allem durch das Handeln der Menschen ausgelöst wurde.
Expert:innen sprechen oft von der 1,5-Grad-Grenze, die nicht überschritten werden darf. Das heißt, dass Maßnahmen getroffen werden müssen, um zu verhindern, dass die Erderwärmung im Vergleich zum Niveau vor der Industrialisierung um mehr als 1,5 Grad steigt. Dieses Ziel ist z. B. auch im Pariser Klimaschutzabkommen festgehalten. Zentral ist dabei vor allem die Reduktion von Kohlenstoffdioxid, das erheblich zur globalen Erwärmung beiträgt.
Nicht alles, was zum Naturschutz beiträgt, muss übrigens auch zum Klimaschutz beitragen. Dies sieht man etwa am Beispiel von Windrädern, die zwar eine nachhaltige Energiegewinnung und damit die Reduktion von Kohlenstoffdioxid fördern, jedoch gleichzeitig eine Gefahr für seltene Vogelarten darstellen können (hier findet man die Position vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND, dazu). Andersherum verhält es sich bei Naturschutz-Projekten zur Artenvielfalt wie z. B. Maßnahmen zur Rettung der Bienen: Hier wird zwar eine einzelne Tierart geschützt, ob dies jedoch zum Klimaschutz beiträgt, ist umstritten.
Für unseren Ideenwettbewerb Klimaschutz nebenan gilt: Projekte, die den Schutz der Umwelt oder der Natur wie z. B. der Artenvielfalt fördern, können auch zum Klimaschutz beitragen. Wichtig für die Bewerbung ist, dass die Zusammenhänge dementsprechend begründet werden.
(Foto: Etienne Girardet on Unsplash)
Warum müssen wir jetzt etwas tun?
Wenn es nicht gelingt die steigende Erderwärmung zu begrenzen, hat das weltweit weitreichende Folgen: ohne Emissionsbeschränkungen wird der Meeresspiegel bis Ende des Jahrhunderts zwischen 45 und 82 Zentimeter ansteigen, so der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) in seinem höchsten Emissionsszenario. Der IPCC schließt nicht aus, dass der Anstieg des Meeresspiegels auch deutlich höher ausfallen könnte. Küstenregionen und tief gelegene Inselstaaten würden dann überflutet. An vielen Orten der Welt kann man den bereits stattfindenden Klimawandel bereits beobachten: zunehmende Dürren, die Ausbreitung von Wüsten, häufigere Überschwemmungen, die steigende Zahl weiterer extremer Wetterereignisse und abschmelzende Gletscher.
(Foto: Markus Spiske on Unsplash)
Wichtige Quellen und weitere Infos:
- Climate Change 2007. Mitigation of Climate Change. Vierter Sachstandsbericht des IPCC
- Climate Change 2022: Mitigation of Climate Change. Contribution of Working Group III to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change
- Infos des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
- Infos der Allianz Umweltstiftung
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV): „Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege"
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK): "Klimaschutz in Zahlen"
Bundesamt für Naturschutz: „Naturschutz, Umweltschutz, Tierschutz“
Infos der Friedrich Ebert Stiftung