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René
Integration und Klimaschutz im Unkeler Bürgerpark
Die Idee in einem Satz
Wir machen ein altes Freibad zum Mitmachort für Klimaschutz, fördern die Integration von Geflüchteten und versuchen sie an das Thema heran zu führen.
Was die Idee verändert
Unsere Idee ist, das zum Bürgerpark umgestaltete ehemalige Unkeler Freibad der großen Zahl seit 2022 neu ankommender Menschen aus Syrien, Afghanistan, der Türkei, Iran und Afrika als Begegnungs-, Betätigungs- und Lernort anzubieten. Damit wollen wir ihnen (1) stressärmere Aufenthaltsbereiche außerhalb der beengten Sammelunterkünfte anbieten, (2) Begegnungen mit hilfsbereiten Einheimischen ermöglichen, (3) Beschäftigungsmöglichkeiten während des Wartens auf BAMF-Bescheide, Integrationskurse usw. schaffen, (4) den Anbau von Gemüse und die Zubereitung von Mahlzeiten ermöglichen und (5) erste Einblicke in die Themen Biodiversität und Klima näher bringen. Unsere Flüchtlingsarbeit begann vor sechs Jahren mit Sprachkursen und individuellen Patenschaften. Heute beraten, unterstützen und unterrichten wir vor allem viele neu Ankommende aus Kriegs- und Konfliktgebieten, für die es inzwischen nur noch Platz in Sammelunterkünften gibt. Die Flüchtlingshilfe haben wir schon früh um eine Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt ergänzt. Über 200 Räder wurden an Geflüchtete und andere Bedürftige abgegeben, viele auch ins nahe Ahrtal nach der Flutkatastrophe. Anfang 2021 haben wir das Gelände des geschlossenen Bads gepachtet. Seitdem haben wir eine Gemeinschaftsküche eingerichtet, den Eingang und die Sanitäranlagen barrierefrei umgestaltet, das Planschbecken zum Matschspielplatz umgewidmet und im Nichtschwimmerbecken einen Wheel- und Skate-Park aufgebaut. Ein kurzes Video dazu findet Ihr unter https://vimeo.com/769359745. Klima- und Artenschutz ist schon länger ein wesentlicher Teil unserer Arbeit im Bürgerpark. Es begann mit einem biologischen Gemeinschaftsgarten, mehreren Blumenwiesen und einem Gehege für die Ziegen der Kita. Dann folgte CO2-speichernder Terra-Preta-Kompost mit Biokohle aus Altholz und Pflanzenabfall und eine große Regenwasser-Sammelanlage. Ein Kräutergarten samt Habitaten für Wildbienen, Insekten und andere Kleintiere befindet sich im Aufbau. Zu diesen Projekten veranstalten wir Info- und Mitmachtage im zwei Hektar großen Bürgerpark sowie darüber hinaus zum Thema Biodiversität im Rheinland. Im Oktober 2022 haben wir zwei Aktionstage unter dem Titel „Wir können Klima- und Artenschutz. In Unkel.“ mit großer öffentlicher Resonanz durchgeführt. Bei solchen Anlässen sammeln wir auch Spenden für die Arbeit der Welthungerhilfe zur Bekämpfung von Umwelt- und Ernährungskrisen im globalen Süden.
Wie die Idee umgesetzt wird
Die Gemüsebeete und Insektenwiesen des Gemeinschaftsgartens sollen in diesem Jahr sowohl von ansässigen Familien als auch von neu angekommenen Geflüchteten bearbeitet werden. Letztere sollen den größeren Teil des Gartens kollektiv nutzen, damit im Lauf des Jahres weitere Personen hinzu kommen können. So lernen die Geflüchteten als Gruppe von Einheimischen über lokale Sorten und Anbaumethoden und werden von „Ökos“ aus dem Verein über klimafreundliches Biogärtnern informiert. Die Beratung der Geflüchteten findet im ehemaligen Bademeisterbüro in Sichtweite des Gemeinschafts- und Kräutergartens statt. Bei der Gelegenheit informieren wir sie auch über den Bürgerpark, wie sie sich hier engagieren und Kontakt finden können. Wir zeigen ihnen den Garten, die Werkzeuge und wann die Gartenarbeit stattfindet. Unser ehrenamtlicher Deutschunterricht bietet dreimal pro Woche die Möglichkeit, anstehende Arbeiten zu erklären und zu koordinieren. Die Bepflanzung und Pflege des Kräutergartens und die Anlage und Beobachtung von Habitaten für Insekten und Kleintiere nehmen die Geflüchteten zusammen mit einer Gruppe älterer Vereinsmitglieder vor, die über einschlägige Erfahrungen verfügen.
Wie können andere mitmachen?
Die Mitarbeit im Gemeinschaftsgarten und bei der ökologischen Gestaltung des Bürgerparks steht allen Bewohnern der Gemeinde und des Umlands offen. Interessierte können sich sowohl an laufenden Arbeiten beteiligen als auch eigene Ideen realisieren. Letzteres begrüßen wir besonders. Die große und weiter wachsende Zahl der Geflüchteten weisen wir bei allen Kontakten auf Mitwirkungsmöglichkeiten und konkrete Anlässe hin. Die Arbeit mit Geflüchteten geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde und deren Beirat für Migration und Integration. Bei unseren Veranstaltungen über den Garten und die Biodiversität im Bürgerpark stellen wir unsere eigene Arbeit der lokalen Öffentlichkeit vor. Zu Themen wie Klima- und Artenschutz in der Umgebung laden wir lokale Fachleute zu Vorträgen, Demonstrationen und Führungen ein. Bei Bedarf wird in die Sprachen der Teilnehmer übersetzt. Die allgemeine Öffentlichkeit sprechen wir über lokale Medien an (sozial und print). Mit Vereinen und Initiativen in Unkel und Umgebung pflegen wir direkten Austausch. Was wir im Gemeinschafts- und Kräutergarten zeigen, ist zur Nachahmung geeignet und empfohlen.
Dafür setze ich das Preisgeld ein
Wir möchten - öffentliche Veranstaltungen zu den Themen Klima, Biodiversität und Ernährung durchführen; mit Vorträgen, Führungen, Demonstrationen und Mitmach-Aktionen wie Insektenhotel bauen, Blitz-Bestandsaufnahme von Pflanzen und Insekten, Kochen mit Kräutern; - zusammen mit Geflüchteten die Freiluft-Aufenthaltsbereiche der Container-Unterkunft, die im Juni-Juli errichtet wird, mit selbst gebauten Pflanzcontainern begrünen und die Unterkunft dadurch stärker an den Bürgerpark anbinden; - mehrere kulturelle Begegnungs- und Gesprächsveranstaltungen durchführen zu den Themenbereichen Unterbringung Geflüchteter in der Verbandsgemeinde und Bürgerpark als Ort gelebter Integration, um sowohl Befürchtungen der Einheimischen zu zerstreut als auch die gemeinsame Nutzung des Bürgerparks anzuregen; - Einheimischen und Geflüchteten gemeinsame Exkursionen zu ökologisch und kulturell interessanten Orten in der näheren Umgebung anbieten
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