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PLZ: 72076
Initiative Bunte Wiese
Initiative Bunte Wiese - Artenvielfalt im urbanen Raum
Die Idee in einem Satz
Wir vereinen den Einsatz für die Artenvielfalt mit dem für ein lebenswertes Stadtklima. Artenschutz wird so zu einem Mitmach-Projekt für alle Menschen.
Was die Idee verändert
Die studentische Initiative Bunte Wiese hat sich 2010 gegründet. Die Aktiven wollten etwas unternehmen für die urbane Artenvielfalt und gegen die Klimawandelfolgen - wie beispielsweise urbane Hitzeinseln.
Das Konzept der Initiative Bunte Wiese hat verschiedene Ziele im Visier: Besonders wichtig sind das Entgegenwirken des Biodiversitätsverlustes in Städten, die Verbesserung des Stadtklimas, die Verankerung des Biodiversitätsschutzes in der Gesellschaft sowie die Bildung und Erholung in der Natur.
Die Förderung der urbanen Artenvielfalt wird gefördert durch ein nachhaltiges Mahdkonzept, bei dem man maximal zwei Mal im Jahr mäht (ca. Mitte/ Ende Juni und Ende September jeweils einmal) und eine Mahdhöhe von mindestens 10 cm einhält. Wir setzen uns auch für insektenschonende Mähtechniken ein, bei denen die Insekten kurz vor dem Scheren der Pflanzen aufgeschreckt werden. Zudem ist der geringe Einsatz oder das Auslassen von Dünger sowie das Einsetzen von gebietsheimischer Saatgut sehr wichtig.
Außerdem bieten diese Wiesen den Tieren Lebensraum, der in städtischen Regionen oft zu gering ist. Dazu kommt, dass diese artenreichen Wiesen die Lebensqualität der Tübingerinnen und Tübinger verbessern und die Möglichkeit bieten, Natur direkt vor der Haustür zu erleben.
Dadurch, dass die extensiv gepflegten Wiesen mehr Schattenwurf und eine stärkere Verdunstung bieten, kann das Stadtklima heruntergekühlt werden und zum Klimaschutz beitragen. Denn durch die starke Versiegelung der Böden und Gebrauch wärmespeichernder Materialien in der Stadt kommt es oft zu urbanen Hitzeinseln - das urbane Klima ist immer etwas wärmer als das Umland. Dies führt beispielsweise zu Hitzestress von Menschen, Tieren und Pflanzen oder verändertem Wetterverhalten. Die Kühlung des Stadtklimas wird in den nächsten Jahren sehr relevant werden. Zudem können Pflanzen Schadstoffe und Treibhausgase binden, was die Luftqualität verbessert.
Wie die Idee umgesetzt wird
Die Initiative Bunte Wiese lässt sich besonders durch die Zusammenarbeit mit und dem Engagement von Interessierten an Klima- und Artenschutz, der Stadt Tübingen, dem Amt Tübingen von Vermögen und Bau Baden-Württemberg umsetzen. Aktuell gibt es etwas über 50 Wiesen in Tübingen (zusammen ca. 15 Hektar), welche nach dem Konzept der Bunten Wiese gepflegt werden.
Um den Gedanken des Biodiversitätsschutzes in der Gesellschaft zu verankern, nimmt die Initiative an Veranstaltungen teil, wo wir mit verschiedenen Menschen ins Gespräch kommen, sie informieren und für das Thema begeistern. Beispiele hierfür sind “Die Nacht der Nachhaltigkeit” oder der “Kinder-Uni-Forschungstag”, wo man Menschen aus verschiedenen Gruppen erreichen und für Arten- und Klimaschutz sensibilisieren kann.
Wie können andere mitmachen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich bei der Initiative zu beteiligen; bei den Wiesenpatenschaften geht es um die Betreuung und Beobachtung einer Wiesenfläche. Für die Paten hat das viele Vorteile wie das Sammeln von praktischen Erfahrungen im Naturschutz oder das Aneignen zoologischer und botanischer Kenntnisse. Außerdem kann man bei der Initiative mitmachen und verschiedene Prozesse mitgestalten und eigene Ideen einbringen.
Für einige Veranstaltungen steht die Initiative Bunte Wiese in Zusammenarbeit mit anderen Initiativen oder Organisationen, beispielsweise mit “nez”, welche eine Stadtrallye anbieten, wo die TeilnehmerInnen Orte kennenlernen, an denen nachhaltige Entwicklung umgesetzt wird. Dabei lernen die TeilnehmerInnen auch die Bunte Wiese und deren Konzept kennen.
Das Konzept der Bunten Wiese lässt sich zudem im eigenen Garten oder im kleineren Maße auf dem Balkon umsetzen, wodurch man auch mit Nachbarn oder Bekannten ins Gespräch kommen kann und so für mehr Sichtbarkeit über das Thema Klima- und Artenschutz sorgt. Eine weitere Möglichkeit wäre, eine Partnerinitiative in einer anderen Stadt zu starten, wie es beispielsweise auch schon in Berlin, Stuttgart oder Potsdam gemacht wurde. Generell können Einzelpersonen, Städte oder Unternehmen das Konzept der nachhaltigen Pflege von Grünflächen in ihre eigene Planung mit einbauen.
Dafür setze ich das Preisgeld ein
Wir wollen das Preisgeld für die weitere Ausführung und den Ausbau der Initiative nutzen: Bestimmungsliteratur, Anpassung von Bestimmungshilfen für unterschiedliche Zielgruppen (Kindergärten, Schulen, Studierende oder interessierte Laien) und Datenspeicherung. Auch das Anbringen von Informationsschildern bei den Wiesen, Bildungsmaterial für die TeilnehmerInnen und für Interessierte oder die Ausführung von (studentischen) Arbeiten im Rahmen der Initiative wollen wir mit dem Preisgeld fördern.
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