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PLZ: 67059
Johannes
Gelöschter Brennpunkt. Die Bayreuther Allee
Die Idee in einem Satz
Die Transformation eines seit 100 Jahren bestehenden Slums in Ludwigshafen in ein ökologisches Vorzeige-Projekt. Die "Bayreuther Straße" ist die absolute Endstation in Rheinland-Pfalz: Die "Notwohnungen" dort ind in einem so miserablen Zustand, dass die Menschen chronisch krank sind. Kaum jemand wird älter als 50. Jetzt soll endlich eine Renovierung erfolgen - aber statt wie in Ludwigshafen üblich werden wir keine abermalige Betonierung zulassen, sondern vor allem Obstbäume pflanzen: alle zusammen!
Was die Idee verändert
ÖKUMENISCHE FÖRDERGEMEINSCHAFT LUDWIGSHAFEN
BAYREUTHER ALLEE
Ein Kooperationsprojekt zur Wohnumfeldverbesserung
DIE SITUATION
Seit Generationen gilt die Bayreuther Straße in der Ludwigshafener Region West als benachteiligter Binnen-Stadtteil. Das „Wohngebiet mit besonderem Förderbedarf“ (vormals Sozialer Brennpunkt) verfügt über eine nur minimal ausgeprägte Infrastruktur und steht als Einweisungsgebiet unter Polizei-, nicht unter Wohnrecht. Bei Verbesserungsmaßnahmen wie dem Projekt „Soziale Stadt“ wurde die Bayreuther Straße ausgespart.
DIE MASSNAHMEN
Verstärkt seit 2011 bemüht sich die Gemeinwesenarbeit (GWA) der Ökumenischen Fördergemeinschaft Ludwigshafen (ÖFG) um eine Anhebung der Lebensqualität im Zentrum des „städtischen Obdachs.“ Vor allem Projekte der Gruppenarbeit schufen eine neue Situation: Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers, aber auch neu Eingewiesene verfügen nunmehr über eine tragfähige Struktur vor Ort, etwa den „Bayreuther Beirat.“ Die Anonymität schwindet, Hilfe kann schneller gewährt bzw. vermittelt werden. Die Maßnahmen wuchsen organisch auseinander hervor. Aus einem Cafétreff entwickelte sich die Kochgruppe, hieraus das Garten-Projekt, die „Bayreuther Boule-Connection“ und die „Bayreuther Schach-Elite,“ jüngst ein Repair-Café sowie, ganz neu, ein Frisör-Café.
DIE BAYREUTHER ALLEE
Fußend auf der Tradition des Ehrenamtlichen-Engagements, wurde in Kooperation mehrerer Einrichtungen gemeinsam mit der ÖFG das Projekt „Bayreuther Allee“ entwickelt. Zu beiden Seiten der in Bälde auch straßenbautechnisch zu ertüchtigenden Verbindungstangente Bayreuther Straße werden im Umkreis der Frankenthaler bis zur Valentin-Bauer-Straße Obstbäume gepflanzt: Äpfel, Birnen, Zwetschgen, auch Nussbäume.
Das Projekt verbindet Ansätze zur Volksernährung aus Zeiten des Kurfürsten Karl-Theodor mit neuzeitlichen sozialräumlichen und lebensweltorientierten Ansätzen. Die im Umfeld der Bayreuther Straße befindlichen fruchttragenden Bäume werden von den Bewohnerinnen und Bewohnern abgeerntet; dies ist als Beitrag zur Ergänzung des überaus kargen Speisezettels zu verstehen. Um Nachhaltigkeit zu garantieren, werden Baumpatenschaften mit Anwohnern, Einrichtungen und Schulen initiiert.
Nach der Abstimmung mit den zuständigen stätischen Stellen werden Projekttage festgelegt, an dem Freiwillige Bäume pflanzen und die Aktion an einer gemeinsamen langen Tafel abschließend feiern. Das Aufgabengebiet umfasst sowohl Vorbereitung, Pflanzarbeiten, Koordination als auch Catering und Verstetigungsmaßnahmen. Begleitet wird die Maßnahme von der Gemeinwesenarbeit der ÖFG.
Wie die Idee umgesetzt wird
In bereits bestehenden Arbeitskreisen mitsamt der Bewohner:innenschaft und der Stadtverwaltung sowie Kirche und weiteren sozialen Trägern wird das Projekt weiterentwickelt. Eine interdisziplinär besetzte Planungsgruppe besteht bereits; sie erstellt einen Stufenplan samt Zeitschiene und begleitet die Umsetzung.
Wie können andere mitmachen?
Von der weiteren Planung über die praktische Pflanzarbeit bis hin zur Pflege, Öffentlichkeitsarbeit und positiven Verstetigung gibt es zahlreiche Chancen, sich aktiv zu beteiligen. Im Zentrum stehen freilich die Bewohnerinnen und Bewohner des Gettos. Viele davon sind krank und müssen begleitet werden. Dies übernimmt die GWA der ÖFG.
Dafür setze ich das Preisgeld ein
Wir brauchen Bäume, vor allem Obstbäume, aber auch Werkzeug und Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit. Sobald die öffentlichen Gremien zugestimmt haben, wollen wir auch Flächen entasphaltieren - auch das kostet Geld.
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