Zurück zu allen Ideen

PLZ: 96126
Susanne
Kommunale Grünanlagen - Gärten der Zukunft
Die Idee in einem Satz
Werden kommunale Grünanlagen so gepflegt, dass sich die Böden mit Humus anreichern (Carbon Gardening), helfen sie zweifach im Umgang mit dem Klimawandel. Zum einen binden sie CO2 dort, wo es entsteht und können so dazu beitragen den Temperaturanstieg zu mildern, zum anderen helfen sie bei der Anpassung unserer Orte an die bereits messbare Erderwärmung.
Was die Idee verändert
Unsere Überzeugung: Nicht zu vermeidende CO2-Emissionen sollten am besten dort ausgeglichen werden, wo sie emittiert worden sind. Humusaufbau in der Region ist dafür eine tolle Möglichkeit: 1 % mehr Humus pro Hektar bindet mindestens 50 t CO2, das ansonsten als klimaschädliches Gas in der Atmosphäre zum Treibhauseffekt beitragen würde! Das ist eine Fläche, die kleinere Kommunen ebenso wie Großstädte beitragen können. Das Prinzip ist einfach und kostengünstig.
Durch den bedeckten, belebten humosen Gartenboden sinkt der Bedarf an synthetischen Düngern, Pflanzenschutzmitteln und Bewässerung enorm. Wenn Laufflächen nicht versiegelt, sondern mit TTE-Platten befestigt werden, bleibt der Boden erhalten, verliert nicht seine Funktion als Wasserspeicher und Lebensraum.
Kommunale Grünanlagen haben an heißen Tagen einen deutlich kühlenden Effekt, verbessern die Luftqualität und bieten Gemeinschaftsbereiche für unterschiedliche soziale Gruppen. Sie verbessern das Ortsbild, verbunden mit Anregungen für die Gestaltung von privaten Grundstücken. Es entstehen zudem Trittstein-Biotope (Vernetzung von Lebensräumen).
Wir denken, dass unser Projekt gut auf andere Gemeinden übertragbar ist und in der Summe ein relevanter Beitrag für ein gutes Klima erwartet werden kann.
Wie die Idee umgesetzt wird
Ziel ist eine Art „Mustergarten Klima-Wandel“, der zudem einen für alle Altersgruppen attraktiven Treffpunkt bietet. Hier sollen Blütenpflanzen gedeihen, die für Insekten, Vögel und Menschen nahrhaft sind. Der Anbau erfolgt in einer Weise, die das Bodenleben und somit die Humusbildung fördert: Schafwolle und Weichholz-Häcksel halten Feuchtigkeit und geben als organische Langzeitdünger allmählich Nährstoffe an den Boden ab. Sie schützen vor Verdunstung, Bodenverdichtung bzw. -abtrag bei starken Regenfällen und werden von den Bodenorganismen in Humus verwandelt. Durch diese kombinierte Deckschicht wird Gießen selbst in heißen Sommern in der Regel unnötig, synthetische (klimaschädliche) Dünger sowieso. Auch Unkräuter werden dadurch nicht zum Problem.
Ähnlich wie das zuständige Forstamt Heldburg mit fremdländischen Baumarten experimentiert, wollen wir neue Pflanzen für Gärten und Grünanlagen finden – jenseits von Kirschlorbeer und Thuja. Das, was unter den veränderten Bedingungen hier gut gedeiht und der Tierwelt Nahrung bietet, wird auch seinen Platz in anderen Gärten finden.
Wie können andere mitmachen?
Die „Gärten der Zukunft“ verbessern auch das soziale Klima. Niemals sollte der Grundgedanke vernachlässigt werden, dass die Bewältigung der Klimakrise eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Die Bereitschaft zu Engagement nimmt zu, wenn das Gefühl entsteht, es gibt ein Nehmen und Geben. Daher lädt der Garten ein, sich nach getaner Arbeit mit den Früchten, bzw. Blättern und Blüten, zu stärken.
Bei der Sortenwahl nutzen wir die Expertise der Gärtner im Dorf. Zusammen schauen wir, welche Pflanzen kalte Nächte im Frühjahr vertragen, trockene heiße Sommer und Niederschläge hauptsächlich im Winterhalbjahr.
So können sich alle Einwohner Anregungen für die Gestaltung ihrer Vor-/Hausgärten holen und sich Saatgut, Zwiebeln bzw. Ableger mitnehmen. Die Anlage und Pflege des „Essbaren Gartens“ erfolgen gemeinsam. Das Angebot der Gemeinde lautet: Naschen für Mithilfe.
Um den „Essbaren Garten“ gruppieren sich Treffpunkte für alle Altersgruppen. Dazwischen sorgen Rankspaliere für Struktur und vertikales Wachstum. Auf dem bereits vorhandenen Grundwasser-Brunnen soll eine Schwengelpumpe installiert werden. Mit ihr können neugepflanzte Blumen/ Sträucher angegossen werden, vor allem aber ermöglicht sie den Kindern im Sommer eine Erfrischung, die ohne Elektrizität und wertvolles Trinkwasser auskommt. Dazu gehört eine Bank mit Rankgittern, an denen beerentragende Kletterpflanzen emporranken.
Die Sitzgruppe für die Erwachsenen wird von einem Hopfenspalier umgeben. Der sehr aktive Brau-Verein benötigt jedes Jahr größere Mengen und wird sich um die Pflege kümmern.
Zwischen den vorhandenen Bäumen soll eine Fläche entstehen, die zu Dorf- oder Familienfesten genutzt werden kann. Der Boden wird aber nicht versiegelt, sondern mit TTE-Platten befestigt. Der Mutterboden bleibt dabei erhalten, ebenso die Fähigkeit des Bodens Wasser aufzunehmen und Kohlenstoff zu speichern.
Dafür setze ich das Preisgeld ein
Weitere Ideen aus der Nachbarschaft: